Nahles besucht Berufliche Bildung

Vor welchen Herausforderungen steht die Berufliche Bildung für Menschen mit Behinderung? Darüber hat sich Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, bei uns informiert. Knapp zwei Stunden nahm sie sich mit ihrem Team Zeit für eine Führung am Standort Bonn-Beuel und Gespräche zum Thema.

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„Wir haben uns riesig über diesen sehr regen und konstruktiven Austausch gefreut“, bilanzierte unser  Geschäftsführer Andreas Heß den Besuch.

Die Berufliche Bildung ist vergleichbar mit einer klassischen Ausbildung. 27 Monate werden Menschen mit Behinderung auf das Arbeitsleben vorbereitet und qualifiziert. Am Anfang des Prozesses steht ein Eingangsverfahren, bei dem getestet wird, welche Fähigkeiten der Mensch mitbringt und welche Arbeiten für ihn in Frage kommen könnten.

Auch Menschen mit sehr schweren und mehrfachen Behinderungen können die Berufliche Bildung absolvieren. Dass dabei in den Bonner Werkstätten auch maßgeschneiderte Lösungen ausgetüftelt werden, zeigte bei dem Rundgang eindrucksvoll das Beispiel einer jungen Frau. Sie ist taub und blind und kann dennoch bei Bedarf ein Förderband aktivieren. Wie das geht? Da herausgefunden wurde, dass sie auf einen Luftstrom reagiert, bekommt die junge Frau diesen bei Bedarf von einem Ventilator und aktiviert dann über einen Druckknopf das Förderband.

Im Gespräch mit Andrea Nahles beklagte Andreas Heß unter anderem eine zunehmende Bürokratisierung, die das Ziel, Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben teilhaben zu lassen, erschwere.

Auch den Fachkräftemangel bekämen die Bonner Werkstätten zu spüren. Andreas Heß warb deshalb dafür, dass Qualifikationen und Erfahrungen, die neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Behinderung mitbringen, stärker von der Bundesagentur für Arbeit und anderen Behörden anerkannt werden. Oft müssten Kolleginnen und Kollegen sehr zeitaufwändig fortgebildet werden, obwohl sie schon jede Menge wertvoller Erfahrungen mitbrächten. Andrea Nahles und ihr Team, zu dem auch der Chef der Bonner Agentur für Arbeit, Stefan Krause, zählte, zeigten sich sehr offen für Verbesserungsvorschläge.

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